Närrische Show macht Lust auf mehr

30. Januar 2016

Erste Prunksitzung der Sulmtalnarren bietet den Gästen ein Fünf-Stunden-Programm

ELLHOFEN „Die SNE surft auf die Schnelle – auf der Neuen Deutschen Welle“, lautet das Motto der diesjährigen Faschingskampagne der Sulmtalnarren die mit diesem Headliner den Nerv des Publikums voll getroffen haben. Für die kostümierten Gäste in der gut gefüllten Gemeindehalle moderiert Präsident Denis Löhsl fünf Stunden lang ein Feuerwerk der guten Laune mit rund 150 Aktiven auf der Bühne. „Das war eine tolle erste Prunksitzung die Lust auf mehr macht. Mein großer Dank geht an die Akteure aus den eigenen Reihen. Alle haben über-zeugt. Ein Dankeschön auch an alle Helfer hinter den Kulissen und der DRK-Ortsgruppe Weinsberg“, zeigt sich Löhsl nach der Show zufrieden.
„Wo sind die Hände die ganz nach oben gehen?“, die Montanas um Frontmann Roland Vogt sorgen bereits vor Beginn des Narrentreffens für Partylaune. „Ich will Spaß“, der Markus-Hit ist der fulminante Auftakt in einen Abend mit vielen Hits der Neuen Deutschen Welle, die 1976 aufkam und Anfang der 1980er Jahre ihren Höhepunkt fand.
Bei der Eröffnungsshow mit SNE-Akteuren rappen Vizepräsident Martin Albrecht und der Till (Sven Gönnenwein) die Bühne ehe DJ Jensen (Jens Quilitz) mit „Jetzt ist der Teufel los“ gleich mächtig Stimmung macht. Bühne frei für den Schautanz der Kükengarde. Wie viel Spaß man auf der Showbühne haben kann zeigt der kleinste Tanznachwuchs der sich mit Major Tom völlig losgelöst ins Welt-all verabschiedet.
Die Hände in die Hüfte gestemmt und ab geht die Post für 18 Mädchen der Kindergarde. Der mitreißende Marschtanz zu Nena-Songs wird vom Publikum begeistert gefeiert ehe Till in die Bütt steigt. „Der Abgasskandal von VW, der tut auch der Audi weh“, mit manchem Seitenhieb auf Politik und Sport hält er dem Publikum den Spiegel vor. Tanzmariechen Palmina Weller (7) zeigt sich bei ihrem Vor-trag als ein wahrer Wirbelwind. Als Polizisten sind Maximilian und Hartmut Kolb vom Gundelsheimer Carneval Verein in den Narrenbau gekommen. „Der ganze Elferrat ist polizeilich bekannt“, macht das Duo den Herren und Damen hinter dem großen Elferratstisch klar.
Tanz und buntes Outfit lassen die Jugendgarde zum Hingucker werden. „Das war ein Kracher“ ist Moderator Denis Löhsl vom gezeigten Tanzspektakel begeistert. Die Herzen des närrischen Publikums fliegen dem Gesangsduo Andrea und Melanie nur so zu. Mit eigenen Songs und gecoverten deutschen Schlagertiteln sorgt das Geschwisterpaar aus Nellingen (Ostfildern) dafür, dass der Narren-bau mächtig ins Wanken kommt. Papa und Manager Werner Mayer ist mit dabei. „Man hat es gesehen, das hat den Beiden heute mächtig Spaß gemacht. Kein Wunder, bei diesem Publikum“, lobt er die begeisterungs-fähigen Narren in der Halle.
Danach fegt Tanzmariechen Lavina Weller über das Bühnenparkett ehe das Stuttgarter Stadtprinzenpaar Prinz Hagen I. und Prinzessin Janine I. von der Stuttgarter Karnevalsgesellschaft Möbelwagen mit vorgetragenen Faschingskrachern gefällt. Tanzmariechen Aurelia Weller zeigt sich beim gezeigten Auftritt als ein wahres Energiebündel ehe Arnold Entenmann zum ersten Mal vor großem Publikum in die Bütt steigt. Als Eugen Bläderle überzeugt der Spätlese-Sänger vom Liederkranz mit seinem trockenen Humor und besteht die Premiere mit Bravour.
Ein tänzerisches Highlight setzt die Blaue Garde beim Schautanz „Neon Dance“ und für DJ Jensen steht fest: „Wir haben die schönsten Frauen“. Beim vorgetragenen Faschings-Hitmix des Stimmungsmachers brodelt der Saal und ein bunter Gaudiwurm schlängelt sich frohgelaunt durch den Saal.
„Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt“, das Männerballett gefällt als eingespieltes Bauarbeiterteam und rockt beim Skandal im Sperrbezirk die Bühne. Die Lacher auf seiner Sei-te hat Theo Pfeffinger. Als Hausmeister der Gemeindehalle gefällt er mit einem humorvoll gespickten Wortvortrag und strapaziert die Lachmuskeln des Publikums gewaltig.
Passend zum Tanzkostüm präsentiert die Blaue Garde ihren Marschtanz „Blaues Feuer“ und setzt damit das letzte tänzerische Highlight. Der Schlusspunkt des Abends ist den Guggenmusikern der Stobblhobblä aus Forst vorbehalten ehe ein Finale mit allen Mitwirkenden noch einmal für ein farbenprächtiges Bühnenbild sorgt.

Hintergrund
Im Jahre 1967 kam der Fasching vom Rhein an die Sulm. Der Rheinländer Hans (Jupp) Schmitz brachte den Karnevalsbazillus mit, von dem sich auch einige Männer vom Musikverein Ellhofen anstecken ließen. So ent-standen bei der Gründungsversammlung aus Sulm und Narren die Sulmtalnarren Ellhofen (SNE) mit dem ersten Präsidenten Hans Häfner. Erste Symbolfigur war Gerd Hoppediz, der von 1968 bis 1969 als Till regierte.
Termine: Die Sulmtalnarren präsentieren am Samstag, 6. Februar, um 20 Uhr ihre 2. Prunksitzung. Am Rosenmontag, 8. Februar, 14 Uhr, findet der Kinderfasching statt, ehe am Dienstag, 9. Februar, beim Faschingsausklang mit Till-Begräbnis die Kampagne endet. (kre)